Die Frau hinter den Geschichten
In Nachkriegsdeutschland, in der Nähe von Hamburg geboren, setzt Inge Borchert-Busche sich angesichts der Nazibarbarei immer wieder mit der zentralen Frage ihres Lebens auseinander: Was ist der Mensch dem Menschen? Hierbei entsteht eine tiefe innere Versenkung in die deutsch-jüdische Geistesgeschichte, in den Ursprung des Judentums und damit in die Geschichte des Menschen und seiner Herkunft überhaupt.
Das Erlebnis der Kindheit ihrer Kinder führt sie dabei in die Kindheit ihrer eigenen Seele, in die Kindheit ihres eigenen Menschseins zurück. Dieses Lebensgefühl durchströmt ihre Betrachtung der Welt immer wieder aus dem Blick und der Ursprünglichkeit von Kindern, die sich dem Himmel und der Schöpfung Gottes noch ganz nah fühlen.
Diesem Lebensgefühl versucht Inge Borchert-Busche in ihren Büchern immer wieder Ausdruck zu geben.
Ein weiterer Band über jüdischen Geist in Deutschland und der Welt wird in Kürze folgen, ein Band über Lebensgefühl und Ausstrahlung des Philosophen Giordano Bruno ist in Vorbereitung.
Schon sehr früh interessierte Borchert-Busche sich, neben Sport, für Malerei, Architektur und philosophisch-theologische Fragen.
Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte sie erst in Hamburg, dann in Berlin Germanistik und Philosophie, später Psychologie und Politologie/Geschichte.
Nach einer zehnjährigen Tätigkeit als Lehrerin in den Fächern Deutsch, Geschichte, Politische Weltkunde und Sport, widmete sie sich über viele Jahre dem Thema Volkskunst auf der Iberischen Halbinsel, verbunden mit vielen Aufenthalten in dieser Region, insbesondere mit ihrem 1997 verstorbenen Mann, dem Arzt Dr. Ingo Busche, und eröffnete ein Geschäft für Kunsthandwerk aus Portugal und Spanien.
Das Erlebnis der Geburt ihrer Kinder wurde zum zentralen Ereignis im Leben des Ehepaares. Diese Zeit des Glücks und tiefsten Empfindens thematisiert Inge Borchert-Busche in ihrem ersten Buch Villa Flora – Ein Kindertraum zwischen Gestern und Morgen.
Wenige Jahre später eröffnete sie ein Einrichtungs-Studio mit Landhaus- und z.T. avangardistischen Designermöbeln. In wechselnden Ausstellungen gestaltete sie u. a. die folgenden Themen:
„Die Glaskunst von Foscarini, Kandinsky und die Formensprache der Moderne, die Memphis-Gruppe um Ettore Sottsass und Matteo Thun, Möbel und Design, Poesie und Farbe, Bohuslav Horák und Boris Sipek, Kalligraphie und Kunst als Ausdruck meditativer Versenkung."
Getragen von Glück und Erfüllung in Beruf und Familie - und der großen Liebe zu ihren Kindern - setzt Inge Borchert-Busche, trotz aller Alltagsbelastungen, immer wieder ihre schriftstellerische Tätigkeit fort, die sich am Thema des Judentums und des Faschismus in Deutschland vor allem mit der zentralen Frage ihres Lebens auseinandersetzt: Was ist der Mensch dem Menschen?
Denn:
„Narrare necesse est" – Erzählen tut not
„Je moderner die moderne Welt wird, desto unvermeidlicher werden die Geisteswissenschaften."
Die Geisteswissenschaften sind „erzählende" Wissenschaften. Sie antworten auf die Geschichtslosigkeit der modernen Welt, der Welt der experimentellen Naturwissenschaften.
Marquard knüpft an die Überlegungen seines Lehrers Joachim Ritter an und führt aus, dass geisteswissenschaftliche Orientierungen in der modernen technischen Welt nicht etwa überflüssig, sondern geradezu unverzichtbar geworden seien.
Sie helfen, den beschleunigten Wandel der modernen Zivilisation durch den Rückgriff auf kulturelle Bestände kompensieren zu können. Den Geisteswissenschaften kommt die Aufgabe zu, die unvermeidlichen Schädigungen der menschlichen Lebenswelt im Zuge des Prozesses der Modernisierung durch ihr Erzählen auszugleichen. „Narrare necesse est", Erzählen tut not:
„Denn die Menschen: das sind ihre Geschichten. Geschichten aber muss man erzählen. Das tun die Geisteswissenschaften: sie kompensieren Modernisierungsschäden, indem sie erzählen; und je mehr versachlicht wird, desto mehr – kompensatorisch – muß erzählt werden: sonst sterben die Menschen an narrativer Atrophie. […] Je moderner die moderne Welt wird, desto unvermeidlicher werden die Geisteswissenschaften, nämlich als erzählende Wissenschaften."
Diese Einstellung bewegt als grundsätzlicher Impuls mein Denken und meine schriftstellerische Tätigkeit. Unsere Geschichte darf nicht vergessen werden. Dies gilt in Deutschland ganz besonders für die deutsch-jüdische Geschichte und aktuell auch wieder für die deutsch-russische Beziehung aufgrund ihrer besonderen geschichtlichen und kulturellen Bedeutung. Dem sollte auch in den Schulen unbedingt wieder mehr Rechnung getragen werden., damit unsere Kinder gegen jede Propaganda, gerade Israel und Russland betreffend, gefeit sind.
Unter besonderer Berücksichtigung der deutsch-jüdischen Geistesgeschichte.
Europäisch-jüdische Geistesgeschichte, Geschichte des Judentums und Israels
Rußland als Teil der europäischen Kulturgeschichte - was wäre Europa ohne Rußland?