DER BECHER – er ist leer …
Dieses Gedicht habe ich ein Jahr vor dem Tod meines Mannes geschrieben.
In einem Moment voller düsterer Ahnungen.
Es spiegelt mein Lebensgefühl bis heute wieder – bis auf einen Punkt: Der Becher ist nicht leer.
Der Schatz unserer Erinnerungen ist der Same, der aufgeht. Denn nichts geht verloren. Nichts vergeht. –
Wiedie Gezeiten des Meeres wandelt sich alles und kehrt zurück – wieauchdie Seele des Menschen immer wieder heimkehrt – an denAusgangspunktihrer Wanderungen – um sich immer wieder aufs Neue insWerden zubegeben, um immer wieder einen Anfang zu setzen, um immer undimmerwieder zurückzukehren – erfüllter – in die unendliche FreiheitundSchönheit des Lebens, weil sich nicht die zeit, sondern dasLebenerfüllen muß, um der Ewigkeit – und mit ihr allem Sein – Glanzzuverleihen.